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Treffen im Norden

Treffen im Norden

Die rund 40 Teilnehmenden der Bundeskonferenz haben sich am 23. / 24. November 2019 im St. Ansgar-Haus in Hamburg getroffen. Der Kreuzbund- Diözesanverband Hamburg hat rund 30 Mitglieder, diese Zahl bleibt relativ stabil, berichtete Hans-Peter Masseida, Vorsitzender des DV Hamburg, in seinem Grußwort.

Ein wichtiges Thema der Veranstaltung: Zwei Mitarbeiter der Agentur VOLT haben mehrere Vorschläge für ein modernisiertes Logo präsentiert. Zur Erinnerung: An der Rezipienten-Analyse zum Logo von Februar bis April 2019 haben sich 690 Personen beteiligt, davon 76 Prozent aus den Reihen des Kreuzbundes, 24 Prozent waren externe Personen. Das Ergebnis lautete: Das Logo wird als zu wenig modern wahrgenommen. Deswegen wird eine evolutionäre Weiterentwicklung bzw. Modernisierung des Logos empfohlen, einschließlich einer Anpassung der Typografie. In den Vorschlägen werden die Menschengruppe und das Kreuz beibehalten. Die Bundeskonferenz stimmte über verschiedene Varianten ab und legte damit die Richtung fest. Auf dieser Grundlage wird die Werbeagentur die Vorschläge weiterentwickeln. Die Entscheidung trifft dann die Bundesdelegiertenversammlung im April 2020.

Ein weiteres Thema war das Gesamtergebnis der Online-Mitglieder-Befragung, das Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit vorstellte. Die Umfrage war von Oktober 2018 bis Oktober 2019 auf www.kreuzbund.de eingestellt. Daran haben sich rund 700 Menschen beteiligt.  Ziel war es herauszufinden, wie die Menschen zum Kreuzbund gekommen sind und was sie an ihrer Gruppe schätzen. Der Arbeitsbereich „Öffentlichkeitsarbeit“ erhoffte sich davon Hinweise, wie wir Hilfesuchende besser erreichen können, wo wir unser Angebot bekannt machen sollten und mit wem wir dabei zusammenarbeiten können.

Wir haben die Ergebnisse nach Alter (bis 50 Jahre, über 50 Jahre) und nach Dauer der Gruppenzugehörigkeit ausgewertet (bis 1 Jahr, bis 5 Jahre, bis 10 Jahre) und ziehen daraus folgende Schlussfolgerungen:

  • Der Kreuzbund erreicht nur wenige junge Suchtkranke: Auch bei den relativ neuen Gruppenbesuchern sind 35 Prozent 50 bis 59 Jahre alt, knapp 29 Prozent sind 40 bis 49 Jahre alt. Nur knapp drei Prozent sind unter 20 Jahre alt.
  • Der wichtigste Netzwerkpartner für uns ist und bleibt das Suchthilfe-System. 74 bis 88 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden nennen die Suchthilfe als Vermittler.
  • Das persönliche Gespräch ist und bleibt die einfachste Form der Öffentlichkeitsarbeit: Ca. 18 bis 22 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden nennen Freunde, Bekannte und Verwandte auf die Frage, wie sie zum Kreuzbund gestoßen sind.
  • Die Rolle der Haus- und Fachärzte und Gesundheitsbehörden hat offenbar abgenommen: Von den langjährigen älteren Gruppenbesuchern nannten neun Prozent sie als Vermittler, bei den unter 50-Jährigen sind es nur noch vier Prozent.
  • Die Rolle der eigenen Veröffentlichungen und der Medien als Vermittler hat dagegen zugenommen: Von den älteren Umfrage-Teilnehmenden haben 14 bis 15 Prozent sie genannt, von denjenigen, die die Gruppe erst ein Jahr besuchen, sind es über 31 Prozent.   
  • In allen Altersgruppen und unabhängig von der Dauer der Gruppenzugehörigkeit wird die Arbeit in den Gruppen gelobt. Die Gruppenmitglieder fühlen sich verstanden und angenommen, schätzen den Erfahrungsaustausch und die Gemeinschaft in der Gruppe.
  • Die Beteiligung an Freizeitaktivitäten, Seminaren und sonstigen Verbandsveranstaltungen nimmt mit der Dauer der Gruppenzugehörigkeit und dem Alter zu.

Darüber hinaus tauschten die Teilnehmenden der Bundeskonferenz ihre Erfahrungen über die Zusammenarbeit mit dem Caritasverband aus. Es wurde festgestellt, dass viele jüngere Mitarbeitende der beruflichen Suchthilfe den Kreuzbund nicht kennen. Hier besteht die Möglichkeit, sie in die Gruppen einzuladen, damit sie die Selbsthilfe persönlich erleben. Mehrere Diözesanverbände engagieren außerdem Caritas-Referenten zur Leitung ihrer Seminare. Mehrere DV berichteten, dass die Zusammenarbeit mit der Caritas auf der Diözesanebene gut läuft, aber nicht überall auf der Ortsebene. Die Probleme liegen hier im zwischenmenschlichen Bereich.  

Marianne Holthaus  und Michael Tremmel (Suchtreferenten des Bundesverbandes) betonten, dass die Selbsthilfe kein Bittsteller ist. Die Kooperation der beruflichen Suchthilfe mit der Sucht-Selbsthilfe ist als Qualitätsmerkmal festgeschrieben. Der DCV hat allerdings keine Möglichkeiten, sie auch überall vor Ort durchzusetzen. Denn es handelt sich grundsätzlich um eine Empfehlung, und die Caritas-Untergliederungen sind selbständig, d.h. eine Zusammenarbeit lässt sich nicht erzwingenDem Kreuzbund wird empfohlen, von sich aus das Gespräch zu suchen.

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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